Knopf gedrückt, Buch mit KI fertig? Warum ich mich mit ChatGPT streite – und trotzdem täglich damit arbeite.
Nov 06, 2025
Stell dir vor, es gäbe diesen magischen Knopf: Thema eintippen, Maschine nickt höflich – und drei Tage später liegt ein druckreifes Sachbuch auf dem Tisch. Schön wär’s. In der Realität ist ChatGPT keine Ghostwriterin, sondern eine superschnelle Praktikantin: flink, fleißig, 24/7 verfügbar – aber ohne Verantwortung für Sinn, Ton und Leserführung. Ich arbeite täglich mit KI-Tools, wir entwickeln Ideen, wir verbessern, wir optimieren. Und ja, manchmal streite ich mich - einseitig, weil die Maschine nicht das liefert, was ich mir vorstelle.
Ich: „Bitte wärmer, persönlicher.“
ChatGPT: „Gern! Hier sind zwölf Synonyme für warm.“
Ich: „Nein, wärmer im Gefühl.“
ChatGPT: „Herzlich, lauschig, muckelig …“
Du ahnst es. Ich bat um „wärmer, persönlicher“ – die KI drehte nur die Heizstufe der Adjektive hoch. Es wurde mollig, aber nicht menschlich.
Der Punkt ist nicht die KI im Schreiben. Der Punkt ist die Erwartung. Gute Bücher entstehen nicht, weil Sätze aneinandergereiht werden – sie entstehen, weil Gedanken geführt werden. Und genau hier komme ich ins Spiel: Ich leite dich an. Ich zeige dir, wie du kuratierst, verdichtest, und wie du jeden Abschnitt im Zweck deines Buchs und in der Lebenswirklichkeit deiner Zielgruppe verankerst. Du schiebst Absätze, bis die Logik atmet, setzt Kanten oder Fragen, wo es nötig ist, nimmst die Füllwörter raus, die dein Thema weich kneten. Ich gebe dir die Leitfragen, die Struktur und das Echo.
Das ist Autoren-Coaching, kein „Ich mache es für dich“. Ausnahme: Wenn ich explizit lektorieren oder ghostwriten soll – oder bei meinen eigenen Büchern. Dann übernehme ich natürlich die volle Regie. Im normalen Schreibprozess führe ich dich so, dass du selbst die Qualität erzeugst.
Wie nutzt du ChatGPT sinnvoll? Als Ideenmotor, Strukturgeber, Varianten-Lieferant. Die Maschine macht Tempo und Breite – du machst Tiefe und Richtung. Stell dir eine Küche vor: KI-Tools sind die Küchenmaschine, sie kneten in Lichtgeschwindigkeit Teig. Du bist die Chefköchin, ich bin deine Coachin am Pass. Zusammen schmecken wir ab, wir wählen Gewürze, wir entscheiden über die Reihenfolge der Gänge. Ohne Rezept, Hand und Abschmecken bleibt es Teig.
Neulich schrieb die KI eine „packende“ Einleitung, in der drei Mal „packend“ vorkam. Ich schrieb zurück: „Wir packen das jetzt mal aus.“ Sie hat’s verstanden. Zumindest tat sie so.
Damit aus Buch mit KI ein echtes Buch wird, klären wir zuerst, wofür es steht. Manuell und in Persona: Positionierung, Nutzenversprechen, Zielgruppe, Beweiskraft. Dann bauen wir deine Kapitelarchitektur, definieren Beispiele, stimmen Ton und Lese-Energie ab. Die KI liefert Rohvarianten, ich leite dich an, daraus die tragfähige Fassung zu bauen. Wir arbeiten mit klaren Markierungen, wir testen Abschnitte, wir schärfen Übergänge und setzen Klammern, die tragen.
Bitte verabschiede dich von der Illusion „Mit ChatGPT ein Buch in drei Tagen zu schreiben“. Rohtext ist Material. Buch ist Entscheidung. Du brauchst Gewichtung, Rhythmus, Wiedererkennung, Mut zur Lücke und Mut zur Kante. Genau hier wirkt Autoren-Coaching: Nicht um die KI-Maschine zu feiern, sondern um deine Stimme hörbar zu machen. Deine Haltung, deine Beispiele, deine Sprache – das ist der Unterschied zwischen Content und Kapitel. Die KI kann freundlich halluzinieren; für Verantwortung und Wahrhaftigkeit sorgst du. Positiv gesprochen: Du bekommst den Applaus.
Gemeinschaft schlägt Einzelkampf. In unserer Autorengruppe treffen wir uns einmal pro Woche nicht zum Schreiben, sondern um Texte und Woche zu reflektieren, Fragen zu stellen und uns gegenseitig zu motivieren. So, wie in einer intakten Familie, die sich den Rücken stärkt. Das ist warmherzig und zugleich knallhart wirksam: Verbindlichkeit ohne Drama, klare nächste Schritte, ehrliches Feedback.
Sobald jemand in die Runde fragt „Und, wie lief’s bei dir?“, setzt sich der innere Schweinehund kerzengerade hin und tut so, als hätte er persönlich Text geliefert. Ich lasse ihm das durchgehen. Hauptsache, dein Manuskript wächst. Zuverlässig, messbar, mit mehr Produktivität als Ausreden.
Ich bin nicht gegen KI im Schreiben. Ich bin gegen den Mythos, dass Technik Handwerk ersetzt. KI-Tools geben Geschwindigkeit und Weite; sie sparen Suchzeit und öffnen Perspektiven. KI ist wie eine Fitnessuhr: Sie zählt Schritte. Laufen musst du selbst. Hohe Schrittzahlen ersetzen keinen Muskelkater im Manuskript. Aber ein Kapitel braucht deine persönliche Hand, die es hält, die passenden Worte, die deine Botschaft trägt, die Entscheidung, was weggelassen wird und manchmal auch die EINE Formulierung, die nicht klingt wie tausend andere. Dafür bin ich da: mit System, Humor und einem Prozess, der trägt. Wenn du dein Sachbuch klug, schnell und menschlich entwickeln willst, lass uns reden. Wir nutzen ChatGPT dort, wo es Sinn macht und lassen es weg, wo Tiefe, Haltung und Ton deine Führung brauchen.
Ich verspreche keine Wunder in drei Tagen. Aber ein System, das dich von der Idee bis zur Veröffentlichung bringt.
Du hast Lust, mehr zu erfahren oder keine mehr, allein zu schreiben? Dann lass uns reden. Hier kannst du dir ein Gespräch mit mir buchen: Ulrike Kalender