Autor ohne Namen, Teil 1 - Wann ist es sinnvoll, ein Buch unter Pseudonym zu veröffentlichen?

autor ohne namen autor sein buch schreiben expertenbuch expertenwissen Jan 28, 2022

Seinen echten Namen nennen oder ein Pseudonym benutzen? Diese Frage stellt sich manchem Autor, bevor es an die Veröffentlichung geht. Egal, ob Sachbuch oder Belletristik. Wenn ich in meinem Autorencoaching danach gefragt werde, ob es sinnvoll ist, ein Pseudonym für die Veröffentlichung zu wählen, versuche ich zuerst einmal herauszufinden, welche Gründe hinter diesen Überlegungen stecken. Es gibt tatsächlich gute Gründe, ein Autor ohne Namen zu sein und den echten geheim zu halten.

Angst vor Verfolgung oder Repressalien

Einer der wichtigsten ist dabei sicherlich die Angst vor Verfolgung. Auch wenn in Deutschland Meinungsfreiheit herrscht und Autoren alles schreiben dürfen, ohne eine Inhaftierung oder Ähnliches fürchten zu müssen, kann es doch bei bestimmten Themen besser sein, seine Identität nicht preiszugeben. Schreiben Sie beispielsweise über brisante Firmeninterna, wollen Sie sicherlich unerkannt bleiben.

Andere Gründe den Namen zu ändern

Wesentlich häufiger sind jedoch andere Überlegungen, warum ein Autor ohne Namen publizieren möchte. Es kann vor allem in der Belletristik vorteilhaft sein, einen Namen des anderen Geschlechts zu wählen, wenn ein bestimmtes Genre vorwiegend von Autoren dieses Geschlechts bedient wird. Ähnliches gilt für das Setting eines Romans – spielt dieser an einem exotischen Ort, verschafft Ihnen ein passender Name mehr Glaubwürdigkeit.

Mit anderem Namen, anstatt als Autor ohne Namen aufzutreten, kann sich ebenfalls lohnen, wenn Ihrer so kompliziert ist, sodass ihn potenzielle Leser nur schwer aussprechen oder sich merken können. Oder aber wenn Sie Ihr Werk auch international veröffentlichen möchten und Ihr Name Sonderzeichen enthält, die auf fremdsprachigen Tastaturen nicht existieren.

Nicht mit Erotik-Themen in Zusammenhang gebracht werden

Beim Thema Erotik entstehen für Autoren sehr oft massive Konflikte mit ihrem Umfeld, den Freunden, der Familie oder aber es passt so gar nicht zu Ihrem Beruf oder der gesellschaftlichen Stellung, so dass sie gern unerkannt bleiben möchten. Auch wenn Sie vielleicht einfach nur Ihre Privatsphäre schützen möchten, veröffentlichen Sie besser als „Autor ohne Namen“.

Was gilt es zu beachten?

Doch was gilt es nun bei der Wahl eines Pseudonyms zu beachten? Zunächst einmal müssen Sie unbedingt sicherstellen, dass Ihr Künstlername nicht bereits von jemand anderem genutzt wird. Sonst wird es nicht nur in rechtlicher Hinsicht schwierig, sondern auch bei der Zuordnung der Bücher. Zudem gilt bei Pseudonymen das Namensrecht.

Es gibt zwei Arten von Pseudonymen: Das geschlossene, bei dem Sie gänzlich unbekannt bleiben und das offene, bei dem es einfach herauszufinden ist, wer sie tatsächlich sind. Wenn Sie ein geschlossenes Pseudonym nutzen, Ihre wahre Identität also wirklich absolut geheim halten möchten, kann das sehr anstrengend werden. Sie müssen überall Ihren Künstlernamen verwenden und werden nur unter diesem – neuen - Namen in der Öffentlichkeit bekannt werden. Verhandlungen mit Verlagen und Co. werden Sie unter Ihrem neuen Namen auftreten, was Gewöhnungssache ist und wenn Journalisten über Sie schreiben oder eine Buchkritik bringen, stehen Sie sicherlich manchmal in einem inneren Zwiespalt, wenn Sie sich nicht angesprochen fühlen. Es ist wie ein langfristiger Identitätswechsel.

Es gibt zwei Arten von Pseudonymen

Problematisch wird ein geschlossenes Pseudonym dann, wenn Sie in Zusammenhang mit Ihrem Buch gar nicht öffentlich in Erscheinung treten dürfen. Sie können keine Lesungen abhalten, nicht persönlich in der Werbung auftreten, auf Social Media aktiv werden oder sich den Medien als Autor zu erkennen geben.

Im Internetzeitalter, in dem fast alles recherchierbar ist, ist die Geheimhaltung überdies anstrengend und quasi unmöglich. Eine unfreiwillige Enttarnung kann dann ungewünschte Folgen für Sie haben, wie einige Beispiele bekannter Autoren in der Vergangenheit gezeigt haben. Einfacher wäre es, ein offenes Pseudonym zu wählen, bei dem Ihre Identität dahinter bekannt ist.

Pseudonym offiziell als Künstlername eintragen lassen

In jedem Falle ist es ratsam, Ihr Pseudonym als Künstlernamen offiziell in den Ausweis eintragen zu lassen. Das erleichtert das Leben in vielen Bereichen, weil Sie dadurch zum Beispiel in einem Impressum Ihren Künstlernamen verwenden können. Da dieser offiziell vermerkt ist, gibt es dann keine juristischen Probleme.

Treffen Sie Ihre Entscheidung, als Autor ohne Namen aufzutreten, sollte das auf jeden Fall wohlüberlegt sein. Tun Sie es, können Sie mithilfe Ihres Pseudonyms eine sehr erfolgreiche Autorenmarke kreieren, mit dieser neuen Identität auftreten und sich unter ihrem wahren Namen zurückziehen in eine Anonymität, wenn Sie das wollen.

Was es bei der Verwendung eines Pseudonyms zu beachten gibt, beschreibe ich in meinem nächsten Blogbeitrag. Ein spannendes Thema, vor allem in Bezug auf die Impressum-Pflicht. 

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